Projektinfos
Studienauftrag auf Einladung 2004, 1. Preis
Bauherrschaft: Alters- und Wohngenossenschaft Logiscasa/ Ortsbürgergemeinde St. Gallen/ Spitex Centrum St. Gallen
Ausführung: 2006 – 2007, GU Bau-Engineering, St. Gallen
Landschaftsarchitekt: Tobias Pauli, St. Gallen
Farbgestaltung: mit Hugo Borner, St. Gallen
Der Studienauftrag beinhaltete in der 1. Phase die Erarbeitung eines Überbauungskonzeptes. Auf der Basis unseres Bebauungsvorschlags wurde in Zusammenarbeit mit Felix Sigrist Architekten der Gestaltungsplan ausgearbeitet. In der Phase 2 wurden wir mit der Ausarbeitung des Projektes und der Ausführungsplanung für die Alterswohnungen beauftragt. Als Vorgabe musste die Wohnungstypologie unseres Pilotprojektes für die Alterswohnungen Flurgarten (1998) übernommen werden.
Das geforderte Raumprogramm für die Alterswohnungen, sowie die Wohnungen für die Genossenschaft für Wohnfürsorge, wird zu einer Gebäudegruppe in der Nähe der Stadtsägerei und abseits der stark befahrenen Speicherstrasse verdichtet. Die vorgeschlagene Dichte und Komposition der Bebauung bilden den Rahmen für einen privaten und intimen Charakter des Ensembles, ähnlich dem in der Nähe liegenden Steingrüebli-Quartier.
Die Alterswohnungen und die Wohnungen der Genossenschaft für Wohnfürsorge bilden eine Einheit mit gemeinsamen Erschliessungen für Fussgänger und Autofahrer. Die Alterswohnungen werden mittels eines Laubenganges auf der Nordseite erschlossen. Durchgehende Balkone prägen den Baukörper. Die Schichtung der Geschosse hat eine gewisse Verwandtschaft mit den gestapelten Brettschichten der angrenzenden Stadtsäge und bindet die neue Überbauung ins bestehende Quartier ein.
Die bestehende Situation resp. das heutige Strassenbild der Speicherstrasse im vorgegebenen Perimeterbereich bleibt bestehen. Durch den grosszügigen Abstand der Bebauung zur Speicherstrasse kann deren Südseite optimal genutzt werden, ohne durch den Verkehrslärm stark beeinträchtigt zu werden. Die einzelnen Gebäude – in ihren Abmessungen verschieden – springen sozusagen aus der Reihe und ermöglichen so in ihrer Körnigkeit eine entsprechende Durchlässigkeit gegenüber der Hanglandschaft in mehreren Richtungen, ohne dass dabei die Einheit der Gruppe gestört wird. Um diese Einheit zu festigen, wurde das Farb- und Materialkonzept aufeinander abgestimmt.
Die Lage des Gebäudes ermöglicht eine ideale und gleichmässige Belichtung für sämtliche Wohnungen. Die Wohnungsbereiche liegen im Südosten, mit einer vorgelagerten Veranda. Die Küche und der Laubengang im Nordwesten kommen in den Genuss der Abendsonne. Beidseitig geniesst der Bewohner eine herrliche, unverbaubare Aussicht. Das Bild der umliegenden Fassaden und Grünräume bleibt erhalten und fokussiert sich im Innenraum. Die Wohnungen bestehen aus einer Sanitärzelle und veränderbaren Nischen. Das gibt dem Bewohner einen beträchtlichen Gestaltungsspielraum. Ausserdem wird damit einem bettlägerigen Mitmenschen ermöglicht, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Er wird nicht in einem Schlafzimmer sozial isoliert.