Projektinfos
Wettbewerb nach Präqualifikation 2012, 1. Preis
Bauherrschaft: Verein Wienerberg Wohn- und Pflegehaus, St. Gallen
Ausführung: 2019 – 2022
ARGE mit: rbm Ruppanner Baumanagement GmbH, Sirnach
Landschaftsarchitekt: Martin Klauser, Rorschach
Farbgestaltung: mit Hugo Borner, St. Gallen
Visualisierungen: Archink GmbH, St. Gallen
Fotos: Jürg Zürcher, St. Gallen
Der Ergänzungsbau für das Wohn- und Pflegehaus Wienerberg schliesst das Grundstück auf der Nord-Westseite ab. Durch seine Lage vergrössert sich der Freiraum, begrenzt durch die hochwertige, gewachsene Baustruktur entlang der Guisanstrasse, sowie dem bestehenden Bettenhaus des Wohn- und Pflegehauses Wienerberg. Der Ergänzungsbau und das Haus B zeigen sich als Grossform. Sie definieren den neuen grosszügigen Freiraum. Die Verdickung des Baukörpers im Osten des Perimeters erklärt den neuen Hauptzugang zur Anlage, welche weiterhin hauptsächlich über die Guisanstrasse erschlossen bleibt. In den Wohngeschossen umgreifen die Bewohnerzimmer einen Hof, welcher im Süden durch den Bürotrakt begrenzt wird. Sämtliche Erschliessungs- und Aufenthaltsbereiche orientieren sich einerseits zum Innenhof, andererseits zum grosszügigen Aussenraum mit seinem gartenähnlichen Charakter.
Innere Organisation
Das Erdgeschoss wird mit dem Hauptzugang, Lobby, Empfang und der angrenzender Cafeteria eröffnet. Die Büros der Administration, der Mehrzweckraum und der Aktivierungsraum sind um den Innenhof angelegt. Übereck liegt die Heimküche mit direkter Verbindung zum Esssaal. In der Schnittstelle von Haus B und Ergänzungsbau befindet sich der Bettenlift mit Treppe. Die horizontale Organisation der Pflege-Station bleibt bestehen. Das Gartengeschoss, das Obergeschoss sowie das Attikageschoss werden mit den neuen Wohneinheiten erweitert. Um im Haus B auf den Geschossen grosszügige Aufenthaltsbereiche anbieten zu können, wird im Gartengeschoss und Obergeschoss je ein Zimmer aufgehoben. Die neue, übersichtliche Anlage folgt dem Prinzip, resp. der Abfolge von Plätzen und Wegen. Erschliessungsbereiche wechseln sich ab mit Nischen und Aufenthaltsbereichen zum verweilen in einer wohnlichen Atmosphäre. Der Aussenraum fokussiert sich im Innenraum. Die neuen Bewohnerzimmer, mit wunderbarem Ausblick ins Grüne, werden ebenfalls nischenartig ausformuliert und sind so vielseitig möblierbar.
Aussenraum
Die neu angelegte Parkanlage bestimmt das Ambiente des Aussenraumes mit Voliere, Linde, Spazierwegen, Sitzgelegenheiten, Hochbeeten, Kleintiergehegen, sowie der Cafeteria mit dem Hauptzugang und der Vorfahrt. Es ist ein schöner Ort, der auch geprägt wird durch die geschützten Doppelwohnhäuser des Aktienbauvereins, 1891 von Hermann Gsell im Heimatstil erbaut. Durch die Verschiebung des neuen Baukörpers gegenüber der bestehenden Situation von Haus A+Z gegen Nordwesten, ist es möglich die Topographie des Geländes dem ursprünglichen Terrainverlauf anzupassen. Das Terrain verläuft sanft zum Gartengeschoss von Haus B hin. Der Aufenthaltsbereich im Osten erhält so einen Aussensitzplatz. Die doch einengende Untergeschoss-Situation an diesem Ort kann so korrigiert werden. Die Erschliessung der Parkplätze sowie der Anlieferung werden über die Gatterstrasse vorgeschlagen, um so unnötigen Lärm und Verkehr von der parkähnlichen Anlage fernzuhalten. Die Struktur des Ergänzungsbaus ist denkbar einfach. Die Trennwände der Wohneinheiten, zusammen mit dem Erschliessungskern bilden die Tragstruktur in Massivbauweise. Die Fassade wird in Sichtbeton vorgeschlagen.