Projektinfos
Offener Projektwettbewerb 2017
Veranstalter: Politische Gemeinde Amden
Landschaftsarchitekt: Martin Klauser, Rorschach
Wir schlagen vor, das neue Alters-und Pflegeheim Aeschen an der
östlichen Peripherie des Bebauungsperimeters, parallel zum
Hangverlauf, zu setzen. Durch die Anordnung einer Wohngruppe
pro Geschoss, also einer Pflegestation über zwei Stockwerke, ist es
möglich einen kompakten Baukörper – einem Findling gleich – zu
entwickeln. Die Eingriffe in den felsigen Baugrund werden so auf ein
Minimum reduziert. Mit dem Vorteil, dass das bestehende Heim
während der Bauphase des neuen Gebäudes vollumfänglich
belassen werden kann.
Die Wohnungen werden pro Wohngeschoss als jeweils selbständige
Einheiten mit separatem Eingang und Erschliessung an der
Peripherie des Grundrisses angeboten. Ein längerfristig vorhandener
Sicherheits- und/oder Betreuungsbedarf kann so problemlos
abgedeckt werden. Auch können durch diese Anordnung der
Wohnungen deren Bewohner am Heimleben teilnehmen.
Zwei Bewohnergruppen über zwei Geschosse, um einen
doppelgeschossigen Wohn-Essbereich angeordnet, bilden eine
Pflegeabteilung. Mit der Galerie, einer kleinen Küche mit Essbereich
auf jedem Stockwerk und einer windgeschützten, innenliegenden
Terrasse, bildet dieser überhohe Innenraum das Herz und somit den
Lebensmittelpunkt einer Pflegeabteilung. Die Bewohnerzimmer, die
Wohnungen, das Stationszimmer, sowie die Situation der Treppe
und des Liftes bilden in ihrer Anordnung diesen zentralen Wohn-
Essbereich.
Während die Bewohnerzimmer eher talseitig orientiert sind,
fokussiert sich der Ausblick im Innenraum des grosszügigen
Auftenthaltbereichs auf das Dorf Amden. Die kompakte Anordnung
der Räume im Grundriss ermöglicht eine direkte räumliche
Beziehung der Bewohnerzimmer zu den Gemeinschaftsräumen.
Die Bewohnerzimmer verfügen über eine innenliegende, mit Holz
ausgekleidete Loggia, welche dem Zimmergrundriss seine Form gibt.
Dieser Aussenraum generiert eine wohnliche, kleine Nische direkt
am Fenster.
Die Wohngruppe/Pflegeabteilung im 1.Obergeschoss kann künftig
als Dementenstation genutzt werden mit direktem Bezug zum
Aussenraum. Für die Gestaltung des Aussenraums schlagen wir vor,
die Garten-Terrasse des bestehenden Altersheimes als
Dementengarten zu nutzen bzw. als einen solchen zu planen.
Das Erdgeschoss vereint die allgemeinen Nutzungen des Alters-und
Pflegeheimes: der separate Zugang zu den Wohnungen mit
Veloabstellraum, das Foyer, der Empfang mit Kiosk, die Küche, den
Coiffeursalon, die Kappelle kombinierbar mit dem Mehrzweckraum,
sowie das Speisezimmer mit Cafeteria. Eine Aussenterrasse mit
Kinderspielplatz und herrlichem Ausblick aufs Tal und die Gemeinde
Amden erweitern das Erdgeschoss.
Im 1. Sockelgeschoss, die Topografie ausnutzend und somit natürlich
belichtet, befinden sich die Büros, das Pflegebad, die Wäscherei und
die Personalgarderoben. Im 2.Sockelgeschoss werden diverse
Lagerräume, der Luftschutzraum, sowie die Haustechnik angeordnet.
Der konstruktive Aufbau in Massivbauweise ist denkbar einfach und
folgt der Logik der Zimmerstruktur. Die Gebäudefassaden werden in
hellem Sichtbeton vorgeschlagen. Dieses Material, dem Nagelfluh
nicht unähnlich, stellt den Baukörper in eine direkte Beziehung zur
Gebirgslandschaft respektive zum steilen Abhang mit seinen
Felsfragmenten und bietet Widerstand und Schutz gegen karges
und alpines Wetter.