Projektinfos
Studienauftrag mit Zwischenbesprechung 2015, 1. Preis
Bauherrschaft: Genossenschaft Logiscasa, St. Gallen
Bauleitung/ Baumanagement: PPM AG, St. Gallen
Landschaftsarchitekt: Martin Klauser, Rorschach
Farbgestaltung: mit Hugo Borner, St. Gallen
Fotos: Hanspeter Schiess, Trogen/ Markus Schmid
Visualisierungen: Archink GmbH, St. Gallen
In Bruggen entwickelte sich im Laufe der Zeit zwischen Zürcherstrasse und Fürstenlandstrasse eine orthogonal gerasterte, feinkörnige Bebauungsstruktur. Das Kirchengeviert bildet eine Zäsur in diesem Stadtkörper, zusätzlich ortsbildprägend betont durch das Sockelplateau und die Vertikale der Kirche. Dieser Charakter wird durch die neue Bebauung erhalten. Das durchlässige Ensemble mit Kirche, Pfarrhaus und Kindergarten wird mit zwei feingliederigen, 4- und 5-geschossigen Baukörpern ergänzt. Der parkartige Grünraum wird ausgedehnt und durchfliesst weiterhin das Geviert. Die Alterswohnungen werden in eine Parkanlage eingebettet. Es ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild und eine gute „Verzahnung“ mit dem Bestand. Die vorherrschende Stellung der Kirche wird nicht konkurrenziert. Durch diese ortsbauliche und architektonische Prägung sowie durch die Disposition der Wohnungen wird auch der Lärmsituation Rechnung getragen.
Die zwei filigran wirkenden Baukörper, ein Kleiner und ein Grosser, gleichen sich in Ausdruck und Proportion und nehmen mit der vertikalen Betonung Bezug auf die prägenden Gründerzeit-Bauten im Quartier. Die Erschliessung und somit die Adressbildung des „innenliegenden“ kleineren Wohnhauses erfolgt über einen leicht ansteigenden Weg von der Alpsteinstrasse, entlang der Kindergartenparzelle. Die beiden Gebäude sind als effiziente Vier- respektive Fünfspänner mit vielfältigen Wohntypologien konzipert. Die Disposition der Baukörper generiert für jede Wohnung eine optimale, zwei- bis dreiseitige Belichtung und eine gute Aussicht.
Das Profil mit eingezogenen Balkonen modelliert Wohnungsgrundrisse mit differenzierten Raumtiefen. Durch die Aneinanderreihung der Wohn-, Ess- und Schlafräume entlang der Fassaden wirken die Wohnungen, trotz wirtschaftlichen Massen, sehr grosszügig und sind in ihrer Anlage vielfältig nutzbar. Ausserdem wird damit bettlägerigen Menschen ermöglicht, am alltäglichen Leben teilzunehmen. Die Loggien schützen vor Lärm und Einsicht.
Die Erdgeschosse beherbergen mehrheitlich öffentliche Nutzungen, wie eine Cafeteria an der Ecke Fürstenland-/ Alpsteinstrasse oder ein Begegnungszentrum im innenliegenden Gebäude. Eine Tiefgarage verbindet beide Häuser miteinander. Die Gebäude sind Minergie-zertifiziert. Die Wohnungen sind mit dem LEA Label zertifiziert.